Mit Interesse haben sich die Sozialdemokraten auch mit dem Wahlprogramm des Bürgermeisters auf der Webseite www.jan-fischer.de zur Bürgermeisterwahl beschäftigt. Dabei fielen doch einige Punkte auf, die sich deutlich mit den Inhalten des Wahlkampfprogramms der Nauheimer SPD aus dem letzten Kommunalwahlkampf decken.

Hierbei stach aber ein Punkt besonders heraus:

Unter der Überschrift „Familienfreundliche Gemeinde und weiche Standortfaktoren“ steht fast unscheinbar ein kurzes aber eindeutiges Statement des Bürgermeisters:

Einrichtung eines Seniorenbeirats

Neben der Arbeit des Kinder- und Jugendparlaments halte ich die Einrichtung eines Seniorenbeirats für sinnvoll, der beratend zur Seite steht.

Das hat interessierte, aber auch verwunderte Gesichter bei den Sozialdemokraten hervorgerufen. War dies doch eine heiß umkämpfte Zielsetzung, die in der LP 2011/2016 als Antrag der SPD Nauheim eingebracht wurde.

Aber auch gerade bei den Christdemokraten stieß dieser Antrag neben der FLN auf erheblichen Widerstand. „Ein Seniorenbeirat ist nicht nötig, ist doch gerade diese Altersgruppe in der Gemeindevertretung ausreichend vertreten“, war eines der Argumente der CDU-Vertreter.

Erst als man sich auf eine Komprmisslösung in Form einer weniger durchsetzungsfähigen Seniorenkommission geeinigt hatte, ging der Antrag der SPD mit nur einer Stimme Mehrheit durch. Grundlage hierfür war, dass zwar die meisten CDU-Vertreter gegen eine Seniorenvertretung gestimmt haben, sich aber eine CDU-Vertreterin enthalten und ein CDU-Vertreter mit der SPD gestimmt hatte.

Gerade die Arbeit der Kommission mit ihren engagierten Bürgerinnen und Bürgern hat in den letzten Jahren gezeigt, dass ihre Arbeit erfolgreich und gewinnbringend für Nauheim sein kann. Dieses Gremium, mit der gewachsenen Vernetzung ihrer Mitglieder im Ort ist parteiunabhängig nah am Ohr des Bürgers und bringt viele Themen schnell und zielgerichtet ein. Nicht zu vergessen die Aktionen in denen Kommissionsmitglieder unter persönlicher Hilfe des Bürgermeisters Maßnahmen direkt umgesetzt haben (z.B. weiße Bordsteinkaten).

Wir Sozialdemokraten fragen uns: Hat der Bürgermeister die Wichtigkeit eines Seniorenbeirates nun erkannt? Und steht seine Fraktion in diesem Punkt nun hinter ihm?

Von Seiten der SPD steht immer noch der Bedarf an einem Seniorenbeirat, der mit weitergehenden Rechten gegenüber der Gemeindeverwaltung und dem Parlament politisch wesentlich mehr Einfluss bekäme.

Möchte der Bürgermeister den Schritt von der Seniorenkommission zum Seniorenbeirat gehen, kann er sich in diesem Punkt der Zustimmung und Unterstützung aus den Reihen der SPD sicher sein.